Südafrika

Flagge Südafrikas
© DLR Projektträger

Südafrika und Deutschland arbeiten intensiv und vertrauensvoll zusammen, um Berufsbildungspersonal besser zu qualifizieren und die Berufsbildungsstrukturen zu stärken.

Deutschland ist einer der wichtigsten Partner Südafrikas in der Bildungs- und Forschungszusammenarbeit; gleichzeitig ist Südafrika für Deutschland ein wichtiger Partner auf dem afrikanischen Kontinent.

Südafrika leidet unter einer hohen Jugendarbeitslosigkeit und einem Fachkräftemangel. Um die junge Bevölkerung von den Vorzügen einer beruflichen Ausbildung zu überzeugen, arbeiten daher beide Länder zusammen daran, die Qualität der Ausbildung zu verbessern. Die Zusammenarbeit beinhaltet die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften zur Standardisierung und Qualitätssteigerung in der beruflichen Bildung. Ziel ist, dass Auszubildende praxisnaher und an den Bedarfen der Wirtschaft orientiert qualifiziert werden.
Im Rahmen der fachlichen Unterstützung der südafrikanischen Regierung fördert das BMBF verschiedene Beratungsaktivitäten, insbesondere in den Bereichen Entwicklung des Berufsbildungspersonal, Ausbildungsstandards und Curricula, Qualitätssicherung sowie Stärkung des Lernens im Arbeitsprozess in engerer Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Darüber hinaus besteht Interesse an der Berufsbildung im Kontext der digitalen und nachhaltigkeitsorientierten Transformation (Industrie 4.0, Innovation, digitales Lernen, sozialverträgliche Energiewende) sowie an der Zusammenarbeit in der Berufsbildungsforschung.

Grundlage der Kooperation

2013 wurde die bilaterale Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Südafrika durch eine gemeinsame Absichtserklärung zur Kooperation in der Berufsbildung zwischen dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Department of Higher Education and Training (DHET) erweitert und jeweils 2016, 2019 und 2023 um drei Jahre verlängert. In der gemeinsame Absichtserklärung zwischen dem BMBF und dem DHET zur deutsch-südafrikanischen Zusammenarbeit in der Berufsbildung, die am 28. Juni 2023 im Rahmen der Binationalen Kommission in Pretoria unterzeichnet wurde, verfolgen die Partnerländer bildungspolitische Handlungslinien zur Unterstützung der wirtschafts- und sozialpolitischen Reformen der südafrikanischen Regierung.

Im Rahmen von CooperationVET hat das BMBF einen Förderaufruf zur bilateralen Berufsbildungszusammenarbeit mit Südafrika im Juni 2024 veröffentlicht. Das ausgeschriebene Projekt zielt darauf ab, Qualifizierungsmaßnahmen für innovative Lehransätze und authentische Lernaktivitäten in den Bereichen der Mechatronik, Energie- und Wasserwirtschaft sowie Erneuerbare Energien zu entwickeln, zu erproben und zu skalieren. Damit baut das Projekt auf die erfolgreich umgesetzten BMBF-geförderten Projekte TRAINME und TRAINME2 auf. Der Projektstart ist für Frühjahr 2025 vorgesehen.

TRAINME 2

(Oktober 2021 – Februar 2025)

Ziel des Projektes ist es, weiterführende Aus- und Weiterbildungsmodule in den Berufsfeldern Elektrotechnik und Maschinenbau für südafrikanische Berufsschullehrende zu entwickeln, zu pilotieren und zu zertifizieren. Inhaltliche Schwerpunkte des Lehrplans sind die Digitalisierung in den Berufsfeldern Elektrotechnik und Maschinenbau sowie deutsche Standardberufsbildpositionen, die nachfrageorientierte Mindestanforderungen an Kompetenzprofile definieren. Die Standardberufsfeldpositionen vermitteln dabei Kenntnisse über die Organisation der beruflichen Bildung im Land, Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie einer digitalisierten Arbeitswelt. Verbundpartner des Projektes sind das Überbetriebliche Bildungszentrum in Ostbayern (ÜBZO) und die Universität Stuttgart.

TRAINME

(Januar 2018 – September 2021)

Gesamtziel des Verbundprojektes TRAINME ist es, die bilaterale Berufsbildungskooperation zwischen Deutschland und Südafrika zu unterstützen und Aus- und Weiterbildungsmodule für südafrikanische Berufsschullehrer in den Berufsfeldern Elektrotechnik und Maschinenbau zu entwickeln und zu pilotieren. Aufbauend auf dem aktuellen berufspädagogischen Forschungsstand werden fachdidaktische und fachpraktische Inhalte zielgruppenorientiert und angepasst auf das südafrikanische Berufsbildungssystem von den Verbundpartnern entwickelt und vor Ort pilotiert. Dabei ist eine enge Kooperation mit dem für Berufsbildung zuständigen südafrikanischen Bildungsministerium (DHET) vorgesehen, um die entwickelten Module nachhaltig in das Berufsbildungssystem zu integrieren.

CAPE VET

(April 2019 – Dezember 2022)

Ziel des Forschungsvorhabens ist die Untersuchung länderspezifischer Anforderungen zur Etablierung eines Hochschulqualifizierungsprogramms für Lehrkräfte in der beruflichen Bildung in Südafrika. Im Zuge des Vorhabens wird eine deutsch-südafrikanische Forschungsgruppe etabliert, die geeignete Transferelemente aus dem deutschen Berufsbildungssystem identifiziert und für den Transfer vorbereitet.