
Die Zusammenarbeit in Bildung und Forschung mit Lettland läuft seit 1994 und hat sich kontinuierlich entwickelt. Seit 2010 nahm das Thema Dualität in der Berufsbildung einen stärkeren Stellenwert in den Kooperationsverhandlungen beider Länder ein und 2012 wurde das sog. Berliner Memorandum von Lettland unterzeichnet. Die Bundesregierung unterstützt die Ansätze dualer Aus- und Weiterbildung im lettischen Modell des
(WBL) sowie die aktive Einbringung der lokalen Stakeholder in die Belange des WBL.Die bilateralen Beziehungen zwischen Lettland und Deutschland sind eng und freundschaftlich. Deutschland hat Lettland auf seinem Weg in die EU und die euro-atlantischen Strukturen unterstützt und dem Land bei der Umgestaltung der Wirtschaft, Verwaltung und Justiz zur Seite gestanden. Von lettischer Seite wird Deutschland offiziell als „strategischer Partner und Verbündeter in Europa“ bezeichnet.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) kooperiert eng mit dem lettischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft (IZM). Maßnahmenschwerpunkte in der bilateralen Zusammenarbeit sind die Weiterentwicklung des
(WBL), die Steigerung der Attraktivität von Berufsbildung, die stärkere Anpassung der beruflichen Aus- und Weiterbildung an die Anforderungen des Arbeitsmarktes, die Förderung der Jugendbeschäftigung und des lebenslangen Lernens sowie die adäquate Einbindung der Wirtschafts- und Sozialpartner in die berufliche Bildung. Durch ein attraktives System der beruflichen Bildung und durch eine passgenaue Beschäftigung im lettischen Arbeitsmarkt soll auch einem entgegen gewirkt werden.Grundlage der Kooperation
Im Juli 2013 wurde die erste bilaterale Absichtserklärung zwischen dem lettischen Bildungsministerium und dem BMBF unterzeichnet, womit die Grundlage für eine Kooperation geschaffen wurde. Diese Erklärung wurde 2017 und 2023 um weitere vier Jahre verlängert.
SEC-pLUS
(Juni 2024 bis Mai 2026)
Das Vorhaben verfolgt das Ziel, die Branchenexpertenräte (SEC) zu einem wirksamen Governance-Instrument der Wirtschafts- und Sozialpartnerpartizipation in der Berufsbildung auszubauen und damit Qualität und Arbeitsmarktrelevanz der Berufsbildung kontinuierlich sicherzustellen. Hierzu sollen die Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitgeber, Arbeitnehmer und staatlichen Institutionen in den SECs befähigt werden, ihre jeweilige Rolle als Vertretung unterschiedlicher Interessen und zugleich als Träger einer gemeinsam wahrgenommenen Verantwortung einzunehmen.
VET_Excellence
(August 2023 bis Dezember 2024)
Ziel des Vorhabens ist die nachhaltige Etablierung eines Berufsbildungspreises im Rahmen eines Berufsbildungskooperationsmarketings. Die Deutsch-Baltische Handelskammer (AHK) entwickelt, erprobt und setzt den Berufsbildungspreis in Lettland um. Die AHK plant bei dem Berufsbildungspreis einen besonderen Fokus auf den betrieblichen Lernort, das Engagement der Unternehmen und die dauerhafte Etablierung des Preises in Lettland zu legen.
QS-VET
(September 2018 bis Dezember 2018)
Ziel von QS-VET – „Erarbeitung eines Projektvorschlags zum sachlichen und strukturellen Ausbau und zur Qualitätssicherung der betrieblichen Berufsausbildung in Lettland“ war es, auf der Grundlage einer Erhebung Implementierungsperspektiven für
-Maßnahmen bei Stakeholdern der Berufsbildung zu entwickeln. Es wurden konkrete, systemische und nachfrageorientierte Bedarfe der involvierten Strukturen sowie Verbesserungspotentiale für die Qualitätssicherung der betrieblichen Berufsausbildung ermittelt. Die beabsichtigten Aktivitäten waren auf drei Branchen der lettischen Wirtschaft ausgerichtet. Der Fokus lag dabei auf den Sektoren (1) Logistik und Transport, (2) Metallbearbeitung, Maschinenbau und Maschinenkunde sowie (3) IKT, inklusive der Herstellung von elektronischen und optischen Anlagen.Ansprechpartnerin
Ramona Neuse
berufsbildunginternational@dlr.de
Telefon: +49 30 67055 634