
Vertrauensvolle und intensive Zusammenarbeit in der Berufsbildung zwischen Deutschland und Indien.
In der deutsch-indischen Bildungskooperation werden zwei Hauptziele verfolgt: Zum einen soll das bereits bestehende staatliche System der Berufsbildung in Indien gestärkt werden. Zum anderen möchte Deutschland unter der Federführung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) die indische Seite dabei unterstützen, „duale“ Elemente in der Berufsbildung einzurichten.
Junge Menschen in Indien sollen ihre Berufe ineinandergreifend theoretisch und praktisch – durch die begleitete Arbeit in Betrieben – erlernen und so mehr Wissen und Erfahrung sammeln. Das kommt nicht nur den Auszubildenden selbst, sondern auch den Firmen zugute; den indischen wie den in Indien produzierenden deutschen Firmen. Letztlich profitiert die gesamte indische Gesellschaft von der Initiative, weil hierdurch die hohe Jugendarbeitslosigkeit und der bestehenden Fachkräftemangel verringert werden kann. Die duale Berufsausbildung wird von indischer Seite aus als einer der Erfolgsfaktoren für den Wirtschaftsstandort Deutschland erkannt und bleibt weiterhin im besonderen Interesse der bilateralen BBZ.
Wesentliche Ziele der bilateralen Kooperation sind die Entwicklung und Durchführung von Trainingsmaßnahmen im Bereich
(SD&VET), Weiterentwicklung von Ausbildungs-, Beurteilungs- und Zertifizierungsstandards; Kompetenzentwicklung auf Clusterebene sowie die fachliche Beratung bei der Qualifikationsentwicklung in neuen, innovativen und nachhaltigen Technologien wie erneuerbare Energien, E-Mobilität und Energieeffizienz sowie der Wissens- und Erfahrungsaustausch über die Auswirkungen disruptiver Innovationen, z. B. in den Bereichen Digitalisierung, künstliche Intelligenz und nachhaltige Transformation.Grundlage der Kooperation
Seit 2007 besteht eine vertrauensvolle Zusammenarbeit in der Berufsbildung zwischen Deutschland und Indien. Die Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) und für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) auf deutscher Seite sowie das
(MSDE) auf indischer Seite erneuerten ihre gemeinsame Absichtserklärung zur Zusammenarbeit in der Berufsbildung zuletzt im November 2019. Aktuell sind die Seiten in finaler Abstimmung einer neu verfassten Kooperationsvereinbarung, die voraussichtlich im Rahmen der deutsch-indischen Regierungskonsultationen im Oktober 2024 unterzeichnet werden soll.SINADE
(August 2019 – Juli 2022)
Mit SINADE sollen Handlungsmodelle einer arbeitsmarktnahen Berufsbildung für Schlüsselakteure und Entscheidungsträger modellhaft in industriellen Clustern der Metallverarbeitung in Indien entwickelt und erprobt werden. Cluster sind dabei in räumlicher Nähe miteinander verbundene Unternehmen und Institutionen innerhalb eines bestimmten Wirtschaftszweiges, die über einen bestimmten Organisationsrahmen – ähnlich den deutschen Kammern – verfügen (
– BMO). Das Vorhaben soll mit bis zu drei mittelstandsgeprägten indischen Industrieclustern durchgeführt werden. Im Ergebnis sollen sich unternehmerische Rollenmodelle dual geprägter Berufsbildung und ein qualifizierter Experten-Pool herausbilden, die später in weiteren Clustern repliziert werden können.QualIndia
(September 2019 – Januar 2023)
QualIndia untersucht Qualitätsmerkmale von Trainingsangeboten in formal anerkannten Berufsbildungseinrichtungen in Indien mithilfe von qualitativen und quantitativen Methoden. Zusammen mit indischen universitären Partnern wird hierzu ein Qualitätsmodell entwickelt. Mit seinen zugehörigen Indikatoren und Messverfahren sollen Aussagen zur Qualität von indischen Berufsbildungseinrichtungen ermöglicht werden. Weiteres Ergebnis hieraus soll außerdem die Entwicklung einer „Instrumentenbox“ sein, die sich per
auch in anderen Kontexten der Berufsbildungsforschung im In- und Ausland nutzen lassen wird.Ansprechpartnerin
Antje Wessels
berufsbildunginternational@dlr.de
Telefon: +49 228 3821 1856